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Veröffentlicht am 31.10.2023

Offshore Challenge 2023

Written by Tina Pitter
Offshore Challenge 2023

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Ein Rückblick auf unsere Herbstregatta

  • Route: BIOGRAD - DUBROVNIK - BIOGRAD

Von 14.10. bis 20.10.2023 ging es im Renntempo in zwei Etappen über 140 Seemeilen von Biograd nach Dubrovnik und zurück. An den Start gingen 41 Crews aus 14 Nationen. Abgesehen von Start und Ziel gab es für die 270 Segler:innen keinerlei Kurseinschränkungen, Gates oder Bahnmarken. Dementsprechend vielfältig war die Wahl der Routen, sodass sich das Feld vorerst in 3 Hauptrichtungen teilte. Einige entschieden sich für den Weg zwischen Zirije und Kakan, andere zwischen Kakan und Kaprije und manche segelten außerhalb von Zirije.

➡️ Die Wind- und Wetterprognose für die erste Wettfahrt war ideal, mit bis zu 30 Knoten Bora nach Dubrovnik. Mit leichtem Südwind in Biograd gestartet, setzte dann auf Höhe Murter der Nordostwind planmäßig ein, dass der Wind sich nicht an die Vorhersage halten und eine Stärke von 70 Knoten erreichen wird, war nicht zu erahnen. 

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Die Herausforderung für Crew und Boot

Zu Beginn der Dunkelheit gab es zwar vereinzelt Wetterleuchten, doch da keine Gewitterfront angesagt war, erwischte der plötzlich einsetzende Starkwind die Yachten völlig überraschend. Besonders die führenden Yachten aus der ORC-Gruppe mit Spi oder Gennaker, welche sich für einen Kurs zwischen Hvar und den Pakleni Inseln entschieden haben, kamen schwer in Bedrängnis, als sie eine Wetterzelle innerhalb weniger Sekunden mit einer Stärke von 70 Knoten traf.

Die im Kanal von Hvar segelnden Yachten mussten unter extremen Bedingungen Beisegel und Segel bergen sowie reffen, damit sie Ihre Yachten unter Kontrolle halten konnten. Mangels Leeraum lief hier sogar eine Yacht auf Grund und auch die außerhalb der Pakleni Inseln segelnden Crews hatten ihre liebe Not, da die Gewitterzelle aufgrund fehlender Wetterwarnung und der Dunkelheit nicht zu erkennen war. So bekamen viele Yachten beim Bergen die Schoten, Leinen oder auch Beisegel unter das Schiff und in den Propeller.

Auch Verletzte mussten in das Krankenhaus gebracht werden, konnten jedoch bereits am nächsten Tag wieder entlassen werden. Eine Grenzerfahrung für viele, eine echte Challenge, die, bis Dubrovnik den Mannschaften noch viel abverlangte.

Dem Namen gemäß wurde die Offshore Challenge 2023 zu einer wahren Herausforderung, die sowohl den Crews als auch dem Material alles abverlangte.

Nach Durchzug der Sturmfront setzte die Bora mit gut 35 Knoten wieder ein. Mit stark lädierten Segeln kämpften sich die Crews Richtung Korcula Kanal vor. Durch eine erneute Gewitterfront drehte der Wind auf Süd und so mussten die bereits erschöpften Crews in den Korcula Kanal hineinkreuzen, jene Yachten die Korcula außerhalb rundeten, kamen in die Gewitterfront und mussten gegen hohe Wellen kämpfen. Auf Höhe Mljet setzte erneut die Bora ein und verlangte den schon stark angeschlagenen Crews noch einmal alles ab. Die Bora hielt bis kurz vor Dubrovnik und hatte wieder eine enorme Stärke von 40 Knoten.

Durch große Segelschäden konnten viele Yachten nur mehr mit stark gerefften Vorsegeln segeln, als dann kurz vor der Einfahrt von Dubrovnik der Wind wieder stark nachließ und ein Kraft raubendes Setzen von Spinnaker oder Gennaker forderte. Dem nicht genug, schlug kurz vor dem Zieleinlauf der Wind wiederum auf eine kräftige Bora um und die Crews mussten Ihre letzten Reserven mobilisieren, um die Yachten den Windverhältnissen erneut anzupassen, bevor sie das Ziel in Dubrovnik müde erreichten. 

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Sightseeing in Dubrovnik - Erholung nach einer anstrengenden Wettfahrt

Nach einem herzlichen Empfang durch das Pitter Team und einer kleinen Stärkung war für die Teilnehmer erstmal Ruhe und Schlaf angesagt. 😴 Keine Ruhe fand hingegen das Pitter Serviceteam vor Ort. Alle technischen Gebrechen und Segelschäden mussten repariert werden, damit die Crews auch wieder die Rückfahrt antreten konnten. Speziell bei den Yachten, welche in die Gewitterzelle vor Hvar gekommen waren, gab es viele Segelschäden. Einige Teams, darunter auch sehr gute Teams von schnellen Yachten gaben bekannt, dass sie nicht mehr an der 2. Wettfahrt teilnehmen werden, da extrem starker Jugo mit Böen von bis zu 50 Knoten angesagt wurde. 

➡️ Die Zeit in Dubrovnik wurde für Erholung und Sightseeing genutzt. In einem organisierten Rahmenprogramm konnte man unter anderem an geführten Stadtbesichtigungen teilnehmen, auch gab es Ausflugsboote die die Teilnehmer um die Festungsmauern der Stadt, von der Marina in die Altstadt zur Siegerehrung brachten. Die feierlich im wunderschönen historischem Ambiente am berühmten Plaza Luža, auf den Stufen der im venezianisch barocken Stil erbauten St. Blasius Kirche stattgefunden hat. 

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Siegerehrung in Dubrovnik

Die zweite Etappe der Offshore Challenge

Zu Mittag am nächsten Tag ging dann die Regatta auch wieder los. Die Wettfahrtleitung reagierte vorausschauend auf die Wettersituation in Dubrovnik. Da dort wenig Wind vorhergesagt war, wurde der Startpunkt nach Korcula, näher zum Ziel, verlegt. 👉 Diese taktisch kluge Verlegung des Startpunkts sollte verhindern, dass die Teilnehmer auf ihrem Rückweg erneut direkt von schlechten Wetterbedingungen getroffen werden. Gestartet wurde bei Korcula auf Raumwindkurs bei moderatem Wind aus Südwest.

Nach ca. 3-4 Stunden schlug der Wind auf Jugo um und nahm an Stärke zu, sodass wunderschön mit Gennaker und Spi gesegelt werden konnte. Als der Südwind und Wellengang jedoch zu stark wurden mussten die Beisegel wieder geborgen werden. Dies traf die außerhalb der Pakleni Inseln segelnden Yachten früher, doch kurz vor Mitternacht auf Höhe Rogoznica mussten auch die in Führung liegenden Boote, Spi und Gennaker bergen.

Der Jugo hatte mit hoher Welle an Stärke zugelegt, dass die Beisegel nicht mehr zu kontrollieren waren. Auf unterschiedlichen Routen segelten die Crews in Richtung Biograd. Vor Murter zeigte der Wind mit Spitzen an die 40 Knoten, noch einmal was er kann, bevor er dann nachließ, als die ersten Boote gegen 07:00 Uhr Früh ins Ziel vor Biograd einliefen. Die Boote weiter hinten im Feld hatten zwar mehr Wind, doch der Plan der Wettfahrtleitung ging auf, die gesamte Flotte erreichte, aufgrund der verkürzten Wettfahrt, sicher und ohne größere Schäden das Ziel.

Begrüßt wurden die Crews mit einer süßen Stärkung vom Pitter Team. Es gab Fritulje, eine köstliche kroatische Spezialität, und natürlich Pelinkovac, um auf eine anstrengende, aber erfolgreiche Regatta anzustoßen. 😊

Stolze Teams bei der Siegerehrung

Nach Einlaufen aller Crews fand dann am nächsten Tag zu Mittag die Siegerehrung, begleitet von einem reichhaltigen Brunch mit erstklassigen kroatischen Speisen, statt. Die Offshore Challenge ist eine tolle Herausforderung für sportlich ambitionierte Segler:innen mit ausreichend Segelerfahrung und Seemannschaft sowie starke Nerven, denn der Kampf gegen leere Batterien, speziell in der Nacht, darf von Skipper und Crew nicht unterschätzt werden, so unser Chef Klaus Pitter der als Veranstalter stets selbst mitsegelt und mit seiner langjährigen Crew, die Gruppe der Yachten ORC mit Spi gewann.

Bei den Yachten ORC ohne Spi siegte Walther Frank aus Deutschland vor Walter Krendl, als bester Österreicher auf Platz zwei. Bei den BAVARIA Cruiser 46 belegte Andreas Neumann (siehe Bild unten) den ersten Platz. In der BAVARIA Cruiser 41 Gruppe wurde Mark Bis (AUT) Zweiter, hinter Pervuskins Sergejs aus Lettland, der den ersten Platz belegte. Alles in allem war die Offshore Challenge 2023 eine gelungene Veranstaltung mit glücklichen Teilnehmern. 🏆

Alle Ergebnisse und Bilder der Offshore Challenge 2023

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Tina Pitter
Tina Pitter
Autorin des Artikels

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